Berufsbildungs­zentrum Hochwald

die bessere Schule

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Heute: Sandra Hein, Gesamtleitung der Kitas und FGTS in der Gemeinde Schmelz
Heute besuchte uns Sandra Hein, Gesamtleitung der Kitas und Freiwilligen Ganztagsschulen (FGTS) in der Gemeinde Schmelz. Nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin arbeitete sie einige Jahre in der Kita, bevor sie die Leitungsposition übernahm. Parallel dazu studierte Frau Hein Pädagogik der frühen Kindheit, sodass sie im Anschluss daran die Gesamtleitung der Kitas und Freiwilligen Ganztagsschulen der Gemeinde Schmelz übernehmen konnte. Ein Studium ist hierfür die Voraussetzung.

Nach eine kleinen Vorstellungsrunde wurde zunächst der Begriff „Pädagogische Fachkraft“ geklärt. Hierbei kam recht schnell zum Vorschein, dass diesem Berufsfeld nicht nur „Erzieher“ angehören. Interessant war auch zu erfahren, dass pädagogische Fachkräfte Kinder zwischen 8 Wochen und 18 Jahren bilden, erziehen und betreuen.

Dieser Trias:
Bildung – Erziehung – Betreuung
ist der Job einer pädagogischen Fachkraft.

Anschließend erklärte uns Frau Hein den Unterschied zwischen der Erzieherausbildung und der Ausbildung zum/zur Kinderpfleger/-in. Während die klassische Ausbildung zum/zur Erzieher/-in 4 Jahre dauert und auf dem Schwerpunkt Erziehung und Bildung beruht, dauert die Ausbildung zum/zur Kinderpfleger/-in 2 Jahre, während die Priorität auf der Pflege liegt. Aufgrund des Fachkräftemangels sieht die Realität allerdings so aus, dass beide Berufsgruppen alles machen müssen. Um die Ausbildung zum/zur Erzieher/-in beginnen zu können, benötigt man den Mittleren Bildungsabschluss oder eine einschlägige berufliche Vorbildung. Dies ist die Voraussetzung, um ein Vorpraktikum (1. Ausbildungsjahr) beginnen zu können. Für dieses Vorpraktikum muss man sich rechtzeitig (Frist i. d. R. 31.12.!) bewerben sowie einen Platz in einer Fachschule beantragen. Frau Hein selbst nimmt die Bewerbungen in der Gemeinde Schmelz entgegen. Die Anzahl der Fehltage sowie gutes Benehmen sind ihr dabei sehr wichtig. Auch achtet sie auf Noten, die direkt für die Arbeit in der Kita notwendig sind. In unserer Berufsfachschule, Fachbereich Gesundheit und Pflege, wäre dies das Unterrichtsfach BKO. Nach dem einjährigen Vorpraktikum (geringe Vergütung wird gezahlt) findet im 2. und 3. Ausbildungsjahr theoretischer Unterricht in der Fachschule mit einzelnen Praktika statt, der mit der ersten Teilprüfung (schriftlich) abschließt. Das 4. Ausbildungsjahr ist das sogenannte Anerkennungsjahr (gezahlt werden ca. 80 % des Erziehergehaltes), welches mit der 2. Teilprüfung (mündlich) abschließt. Mit der erfolgreich absolvierten Ausbildung bekommen die Erzieher/-innen automatisch die Fachhochschulreife anerkannt und können nach zweijähriger Berufserfahrung ins Studium einsteigen. Eine verkürzte Version der Ausbildung ist die praxisintegrierte Ausbildung (PiA), die innerhalb von 3 Jahren erfolgt.

Doch auch Quereinsteiger haben eine Chance in der Kita zu arbeiten. Das Saarländische Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsgesetz ermöglicht es, multiprofessionelle Teams zu bilden. Ob als Informatiker, Ergotherapeut oder Heilerziehungspfleger – durch die sieben Bildungsbereiche, die jedes zu betreuende Kind während seiner Kita-Zeit mindestens einmal durchlaufen soll, stehen hier nahezu jedem Berufsfeld die Türen offen.

Wer jetzt denkt, Erzieher/-innen spielen ausschließlich den ganzen Tag mit den Kindern und machen sonst nichts, hat sich geirrt. Es wollen Projekte geplant, Kinder beobachtet und Entwicklungsprotokolle erstellt werden. Neben kreativen Aufgaben kommt auch die Elternarbeit und bürokratische Anforderungen auf die Berufsgruppe zu – und genau das macht den Job so abwechslungsreich. Eine Art „Lehrplan“ gibt das Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes durch das Bildungsprogramm für saarländische Krippen und Kindergärten vor.

Das oberste Bedürfnis eines zukünftigen Azubis sollen die Bedürfnisse des Kindes bzw. der Gruppe sein. Dazu ist es notwendig, die Kinderrechte zu achten und durchzusetzen.